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„Wer mit dem Wagnis paktiert, hofft auf neue Wirklichkeit,ob
aus Verzweiflung,Neugier oder Sehnsucht- er ist bereit mit seinem Leben
der Erstarrung zu trotzen , es sind meist die sensiblen und immer die
suchenden, die sich der Droge anvertrauen. Mein Herz schlägt für
die Süchtigen.Sie verschreiben sich dem Leben ohne es besitzen zu
müssen. Sie leben mit ihrer Schwäche”
Konstantin Wecker, Ketzerbriefe eines Süchtigen
„Sucht hat viele Gesichter“
Das Stigma, das einem Suchtkranken einst anhaftete, hat in den
vergangenen Jahrzehnten an Schärfe verloren, ist aber immer noch
vorhanden. Suchtkranke findet man in allen gesellschaftlichen Schichten
und Berufen. Nur etwa 3-5% entsprechen dem Typ des heruntergekommen Pennbruders.
Die Furcht vor Verurteilung und falsch verstandene Scham hält viele
davon ab Hilfe zu suchen. Sich endlich aussprechen zu können und
Verständnis zu finden wirkt erleichternd. Die Erfahrung nach langem
Zögern etwas unternommen zu haben, stärkt das Selbstwertgefühl
und lässt wieder hoffen. Ist es erst mal gelungen, das Problem bei
Namen zu nennen und eine Lösung ins Auge zu fassen, schwindet erfahrungsgemäß
ein großer Teil der Angst vor weiteren Schritten.
Definitionen
„Sucht ist ein unabweisbares Verlangen nach einem bestimmten
Erlebniszustand. Diesem Verlangen werden die Kräfte des Verstandes
untergeordnet. Es beeinträchtigt die freie Entfaltung einer Persönlichkeit
und zerstört die sozialen Bindungen und die sozialen Chancen des
Individuums“ (K. Wanke, in Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen
(Hrsg.), Süchtiges Verhalten, 1985, S. 20).
Suchtmittel oder Drogen sind alle Mittel, die in den natürlichen
Ablauf des Körpers eingreifen und Stimmungen, Gefühle und Wahrnehmungen
beeinflussen. Als Droge bezeichnet man jede Substanz, die in einem lebenden
Organismus Funktionen zu verändern vermag. Dieser erweiterte Drogenbegriff
erfasst nicht nur Cannabisprodukte, Halluzinogene, Stimulantien, Schnüffelstoffe,
Schlaf- und Beruhigungsmittel, Alkohol, Tabakerzeugnisse, Schmerzmittel
Opiate und Kokain. Er bezieht sich auch auf Alltagsdrogen wie z. B. Kaffee
und Tee und grenzt Drogen einerseits sowie Genuss- und Lebensmittel andererseits
nicht mehr trennscharf voneinander ab (DHS 2003): Wenn man von Drogen
spricht, meint man heute meist illegale Drogen. Der Begriff „Sucht“
wurde von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) durch den Begriff der
„Abhängigkeit“ ersetzt, die bekanntesten sind Alkohol-
, Medikamenten- und Drogenabhängigkeit.
Nichtstoffliche
Süchte
Grundsätzlich wird zwischen stoffgebundenen und stoffungebundene
Süchten unterschieden. Die stoffungebundene oder nichtstofflichen
Süchte werden auch Verhaltenssüchte genannt. Die Sucht äußert
sich in bestimmten Verhaltensweisen, die ebenfalls die Gesundheit schädigen
oder schwer wiegende soziale Folgen haben können. Man spricht auch
von den neuen Süchten im Alltag. Die bekanntesten sind: Spielsucht,
Kaufsucht, Arbeitssucht, online Sucht und die Essstörungen wie Esssucht
(Adipositas), Bulimie und Magersucht. Darüber hinaus gibt es aber
auch die Beziehungssucht, die Sexsucht, die Sportsucht usw. Bei nichtstofflichen
Süchten findet man eine ähnliche Suchtentwicklung wie bei stofflichen.
Der Abhängige braucht den Kick, das Hochgefühl durch das Übermaß.
Und er versucht das Hochgefühl immer wieder herzustellen. Je öfter
er das tut, desto tiefer gerät er in die Abhängigkeit.
Mit Vorsicht
genießen oder Sucht macht einen Sinn
Sucht ist ein schleichender Prozess und entwickelt sich manchmal über
Jahrzehnte. Ob stoffliche oder nichtstoffliche Süchte – der
Beginn einer Abhängigkeit ist fast immer unspektakulär. Gefährdet
ist wer regelmäßig ein Suchtmittel einsetzt, um sich zu entspannen,
anzuregen, zu trösten, zu belohnen oder um Gefühle wie Stress,
Ärger, Wut, Trauer oder Langeweile besser aushalten zu können.
Und je öfter das Mittel scheinbar für das Wohlbefinden sorgt,
desto weniger gelingt es, schwierige Situationen „ohne“ zu
bewältigen. Die Fähigkeit Konflikte aktiv zu meistern nimmt
immer mehr ab und schwächt Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühl,
Scham und Schuldgefühle kommen hinzu,
Genuss, Missbrauch
und Abhängigkeit
Genuss ist etwas, das wir nicht unbedingt brauchen, das wir aber gern
haben, weil es uns aufgrund seiner angenehmen Wirkung eine kurzfristige
Befriedigung gibt.
Bei einer körperlich, psychische oder sozial schädlichen Verwendungsweise
von Dingen oder bei einem selbstschädigenden Verhalten führt
spricht man von Missbrauch. Der häufige Missbrauch ist fast immer
Ausdruck einer Anzahl ungelöster Probleme, von denen abgelenkt oder
ausgewichen werden soll. Wenn sich diese ausweichenden Verhaltensweisen
durch ständige Wiederholungen einschleifen, kommt es zur Gewöhnung.
Die psychische Bindung an diese Verhaltensweisen wird fester. Es liegt
noch keine Abhängigkeit vor. Steigt der Grad der psychischen oder
körperlichen Bindung, dann ist Abhängigkeit die Folge. Das Mittel
oder die Verhaltensweise wird zur dauernden Problembewältigung eingesetzt
und schränkt die Handlungsfreiheit der Person ein.
Die Kennzeichen der psychischen Abhängigkeit
sind das unwiderstehliche Verlangen nach der Einnahme eines Suchtmittels,
der Kontrollverlust und die Zentrierung des Denkens und Handelns auf das
Suchtmittel. Die psychische Abhängigkeit besteht in dem Bedürfnis,
die durch die Droge hervorgerufenen angenehmen Gefühle immer wieder
hervorzurufen und so das innere Gleichgewicht herzustellen. Die psychische
Abhängigkeit hat tiefere Ursachen und sollte in einer länger
dauernden Therapie behandelt werden.
Die Kennzeichen der physischen Abhängigkeit sind
das Auftreten einer Toleranzerhöhung (Dosissteigerung) und das Auftreten
von Entzugssymptomen. Der Übergang von der psychischen zur physischen
(körperlichen) Abhängigkeit ist fließend.
Besteht eine Abhängigkeit von mehreren Suchtmitteln, spricht man
von Mehrfachabhängigkeit (Polytoxikomanie).
Beim Absetzen des Suchtmittels können Entzugserscheinungen wie starke
Unruhezustände, Schweißausbrüche, Schlafstörungen
Depressionen oder schlimmstenfalls Krampfanfälle oder ein Delir auftreten.
Ein erfolgreicher körperlicher Entzug muss in einer Fachklinik oder
ambulant in einer Facharztpraxis durchgeführt werden.

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